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Schreck zur Nachtstunde…

Gála ist weg!

Wie so oft sind die Katzen gestern Abend noch im Hausflur herumgestreunt. Als ich ins Bett gehen wollte und die letzte Fütterung ausrief, kam nur Poldi! Wo war Gála? Ich bin den ganzen Hausflur herunter und wieder hoch gegangen, habe auch in den Kleiderschrank gesehen (obwohl ich sie dort diesmal gar nicht „eingesperrt“ haben konnte). Ich habe auch die Haustür geöffnet und die Kleine gerufen. Sogar die Balkontür habe ich nochmal geöffnet, obwohl doch keine Katze bei diesem stürmischen und regnerischen Wetter freiwillig draußen geblieben wäre… Nichts!
Keine Gála!

Nun ist sie ja recht neugierig. Die chinesische Großfamilie im 1. Stock hat die beiden Wohnungstüren tagsüber häufig offen und gerade die Kinder wechseln zwischen den Wohnungen hin und her. Ob Gála wohl den Nachbarn einen Besuch abgestattet hatte und versehentlich zur Nacht eingesperrt worden war? Na, das dürfte ja was geben, schließlich ist die Familie ja nicht auf Katzenbesuch eingerichtet. Aber um 21:30 Uhr konnte ich ja auch nicht mehr klingeln. Also habe ich auf Deutsch und Englisch Zettel geschrieben, dass ich meine Katze suche und sie vielleicht in einer Wohnung ist. Auch meiner Hausmeisterin habe ich einen Zettel geschrieben, dass sie ggf. im Haus herumfragt, schließlich musste ich ja heute ins Büro. Meine Wohnungstür habe ich einen Spalt offen gelassen, falls Gála sich doch irgendwo versteckt hielt oder „freigelassen wurde.
Interessant war Poldis Reaktion: er hat „sein Mädel“ tatsächlich gesucht und mit mir viel „gesprochen“. Auffällig war vor allem, dass er vor lauter Aufregung nicht gefressen hat! Es half nichts, ich musste ins Bett…

Heute früh: keine Gála da. Nochmal im Haus gesucht, alle Wohnungstüren waren geschlossen. Morgens lüfte ich, daher habe ich die Balkontür trotz des Windes geöffnet. Poldi ist auch gleich raus gegangen, aber schnell wieder rein gekommen. Ich bin dann selbst kurz raus gegangen, und da hörte ich ein zaghaftes Miauen! Gála? Tatsächlich, sie antwortete auf mein Rufen! Aber wo war sie – zu dieser Jahreszeit ist es gegen 6 Uhr früh ja noch dunkel. Ich also eine Taschenlampe geholt und zunächst zum Küchenfenster im 1. Stock geleuchtet, das auf Kipp stand. Keine Katze. Wieder gerufen, wieder Antwort – und da saß sie, auf der Terrasse im Erdgeschoss! Ich also schnell hinunter und Gála gerufen. Obwohl Wohnungskatzen, habe ich zum Glück ich mit den Miezen bereits vor Jahren trainiert, wo die Haustür ist, falls sie versehentlich mal ausgesperrt sind oder hinunter fallen. Gála kam dann auch gleich um die Ecke und war froh, nach oben rasen zu können! Dort hat sie sich erstmal über die von Poldi verschmähte Nahrung hergemacht. Durch die kalte Nacht war sie recht ausgehungert. Zum Glück war sie nicht ganz durchnässt! Vermutlich hatte sie sich die Nacht über auf der Terrasse oder in der Hecke versteckt. Trotzdem habe ich sie mit einem Handtuch abgerubbelt, damit sie nicht so lange feucht bleiben muss. Verletzt ist sie offensichtlich nicht, hat auch gleich nochmal eine Portion Futter vertilgt.
Wie sie überhaupt nach draußen gelangt ist, hat sie mir nicht verraten. Entweder ist sie tatsächlich vom Sturm von der Balkonbrüstung geweht worden (dann wäre sie weich gefallen, entweder auf eine Wiese oder in die Hecke), oder es war versehentlich die Haustüre auf und sie ist rausgegangen… aber bei dem Wetter?

Jedenfalls bin ich froh, dass Gála unbeschadet wieder da ist – und selbst Poldi, der die Kleine ja gerne triezt, hat sich gefreut und ihr liebevoll das Köpfchen geleckt.